Problemzone Bad
Bodengleiche Duschwanne mit Ablaufrinne – eine Problemzone im Bad
Bei dieser Art von Duschwanne wird die Duschtasse mit einer Estrichschicht im Gefälle ausgebildet.
Auf diese wird eine Feuchtigkeitsabdichtung samt Hochzüge aufgebracht, danach wird die Fläche mit Stein oder Keramikplatten ausgelegt. Der einzige Vorteil ist eine barrierefreie Duschwanne.
Die Nachteile sprechen für sich:
die Abdichtung liegt nicht zugänglich unterhalb des Bodenbelags – keine Kontrolle möglich
das Abflussrohr liegt nur 2 cm unter der fertigen Abdichtungsebene (Anschluss Rohr an Rinne)
der Estrich, als Lastverteilerplatte wird durch die Abflussleitung auf eine Dicke von 2 cm geschwächt und eine notwendige Wärme oder Trittschalldämmung ist in diesem Bereich nicht vorhanden.
kein Schallschutz für die Duschwassergeräusche! – Trommeleffekt!
durch den Warm/Kaltwasseranspruch während des Duschvorganges kommt es zu thermischen Bewegungen an der dünnen Estrichfläche, die nachfolgend zu Rissbildungen führt – bei beschichteten Flächen irreparabel!
durch die vorangeführten Einschränkungen kann die Abdichtung unkontrolliert Schäden erleiden, die langzeitig die Bausubstanz beeinträchtigen.
Um diesen funktionalen Totalschaden zu verhindern ist dafür Sorge zu tragen, dass die Abflussführung direkt von der Duschrinne ohne Schwächung der Estrichduschwanne zur vertikalen Abflussleitung geführt wird. Diese Möglichkeit ergibt sich bei einem drehbaren Abflusstopf.
In der Estrichnorm B2232 wird deshalb von der Planung und der technischen Ausführung wie folgt gefordert:
Pkt. 4.3 Vom Auftraggeber zu erbringende Voraussetzungen:
5) - Rohrleitungen im Untergrund unter schwimmenden Estrichen müssen fest aufliegen und so mit einer Ausgleichschicht abgedeckt sein, dass eine ebene Verlegung der Dämmstoffe erfolgen kann.
- Durch Rohrleitungen und Bodenkanäle dürfen Schall- und Wärmeschutz-Dämmschichten nicht geschwächt werden.
Pkt. 5.3.3 Technische Ausführungsbestimmungen
5.3.3.1.1
2) Auf der Rohdecke verlegte Rohrleitungen müssen in einem Niveauausgleich so eingebettet werden, dass dieser bis zum höchsten Punkt des Rohrscheitels reicht.
3) Dämmschichten müssen voll aufliegen und über die gesamte Fläche die geforderte Dämmstoffdicke aufweisen.
Die Anforderungen an die Planung sowie an das Installationsunternehmen für den örtlichen Einbau sind für die funktionale Ausführung sehr hoch, da in den meisten Fällen der einsickernde Wasserschaden erst viel zu spät bemerkt werden kann! Der Schaden am Objekt, in der Decke und in den Zwischenwänden etc., erfordert bei einer Sanierung oft den Abbruch dieser Bauteile.
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